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Tudirgut-Gedanken im 1. Newsletter

Bernadette Fuchs-Buchholz • 26. Januar 2022

Was wirklich im Leben wichtig ist

Manchmal kommt es anders als du denkst

Eigentlich sollte mein erster Newsletter (mein 2. Blog hier) schon zum Jahresbeginn fertig sein, aber dann kam alles anders. Irgendwie hatte ich eine Blockade. Mein Ego wollte zwar unbedingt, dass ich was ‚Gutes‘ schreibe, um es dann pünktlich mit der neuen Newsletter-Funktion zu versenden, aber immer, wenn ich mich hinsetzte, wollte es nicht so richtig fließen. So habe ich es zur Seite gelegt, mit dem Wissen, das der richtige Zeitpunkt schon kommen wird.

Was dann auf mich zu kam, war eine Einladung zu einem Workshop mit dem Thema: ‚Was wirklich wichtig ist im Leben‘. Der Workshop hat via Zoom stattgefunden und ich konnte es mir daheim so richtig gemütlich machen, was schon mal ganz meinem Bedürfnis entsprach. Auch der Einführungsvortrag sprach mich total an und nach der anschließenden Meditation mit einigen persönlichen Fragestellungen wusste ich es dann schon fast:

Ich brauchte erstmal Ruhe, um wieder so richtig kreativ sein zu können
Ich hatte das Bedürfnis, mich mal komplett auszuruhen und alle Verpflichtungen abzusagen. Das alles passte aber auch gerade, mein Mann war nämlich gerade verreist und ich war allein daheim. Ich bin nirgendwo angestellt und konnte mir selbst Urlaub genehmigen (was nicht so leicht ist wie du vielleicht denkst). Aber es dauerte nicht lange, da war der Wunsch wahr geworden. Dann kam noch ein entscheidendes Gespräch mit einer Freundin dazu und danach habe ich alles abgesagt und auch meinem ‚schlechten Gewissen‘ einen Urlaubsschein gegeben.

Es war eine rundum aufschlussreiche Erfahrung
Zuhause sein und einfach Rumsitzen bzw. -liegen können, wenn ich es denn wollte.
Ich stellte mir morgens keinen Wecker, blieb im Bett solange ich es wollte und achtete sehr auf meine Bedürfnisse. Ich erlaubte mir, Gefühle hochkommen zu lassen und landete fast täglich in der Badewanne. Gegessen habe ich nur, wann & was ich wollte. Nach all den Festtagen war das eher gesund und wenig. Aber ihr glaubt gar nicht, wie schnell in jedem unserer Zimmer (in denen ich mich aufhielt) Durcheinander war. Und es gab auch Zeiten, in denen mir ganz komisch war und ich mich fragte, ob das nicht doch irgendwie jetzt Ausarten wird.

Aber jetzt, nachdem eine Woche vergangen ist, habe ich voller Begeisterung (fast) alles mit großer Freude & Leichtigkeit aufgeräumt und beginne wieder langsam mit meiner täglichen Arbeit und habe Spaß & Freude. Ich fühle mich irgendwie leichter (ähnlich wie nach dem Fasten vom Essen) und innerlich aufgeräumter.

Warum ich euch das schreibe?
Vielleicht hast auch du manchmal Wünsche nach einer Auszeit oder Anderszeit? Mal raus aus den Alltagsschuhen und irgendetwas verändern, was du schon immer mal machen wolltest oder nach was du dich sehnst. Ich glaube, nein ich bin mir sogar sicher, dass wir Menschen uns das immer wieder ERLAUBEN sollten.

Und es ist mir dabei völlig klar, dass du dich ganz sicherlich sogar in einer ganz anderen Situation befindest als ich. Vielleicht hast du noch kleine Kinder, deine Arbeitsstelle etc. und kannst nicht so einfach mal eben 1 Woche in die Stille gehen. Aber darum geht es nicht.

Wir sind alle ganz einzigartig und jeder Weg ist individuell
Und es tut gut, sich gerade im Winter in der dunklen Jahreszeit immer mal wieder neu auszurichten und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Und das kann und darf ich auch täglich tun und jeden Tag nur für heute.

Kann ich mich dazu entschließen, die ‚Wollmäuse‘ in meiner Wohnung nicht mit dem Staubsauger einzufangen und lege stattdessen für 15 Minuten die Beine hoch?
Kann ich es akzeptieren, dass mein Chef zurzeit kein ‚gutes Wort‘ für mich hat, ohne es persönlich zu nehmen? Vielleicht macht er gerade eine schwere Zeit durch oder hat es einfach nie so wirklich gelernt.

Bei all dem Beantworten der Fragen damals in meinem Workshop war für mich das Wichtigste die Erkenntnis, dass ich RUHE brauchte, nichts als Ruhe. Der Vollständigkeitshalber muss ich noch erwähnen, dass mir 2 Sachen ganz wichtig waren während dieser Auszeit: täglicher Spaziergang in der Natur und Meditation am Morgen (wenn auch meist im Bett). So wusste ich, dass ich nicht versumpfe und meinen ‚Inneren Schweinehund‘ (den ich natürlich auch habe) nähre.

Vielleicht tut es dir also auch gut, dich selbst mal zu fragen: „Was ist mir wirklich wichtig im Leben?“
Ich habe hier die Fragen von Sukadev (dem Leiter des Workshops) mal für euch aufgeschrieben.
Nimm dir die nötige Zeit, aber denke nicht zu lange darüber nach. Gerne auch mit Block & Stift, dann kannst du einfach drauflos schreiben – ist ja nur für dich.

  • Was war in den letzten 7 Tagen wichtig in meinem Leben?
  • Welche Menschen waren dir wichtig und welche Menschen werden für dich die nächsten Tage, Wochen, Monate wichtig sein?
  • Welche konkreten Erlebnisse oder Erfahrungen hattest du in einem dieser Zeiträume?
  • Was hast du gelernt? Hattest du irgendwelche Einsichten?
  • Wo glaubst du wo du noch Wachsen/Reifen/Lernen könntest?
  • Wo hast du konkret etwas erreicht, wo warst du erfolgreich?
    Muss nichts Weltbewegendes sein, es reicht aus, dass es für dich wichtig war.
  • Wo magst du in naher Zukunft (Tagen, Wochen, Monate) Erfolg haben, was möchtest du abschließen, erreichen? Was ist dir hier persönlich wichtig?
  • Welche Fähigkeiten hast du in diesen Zeitperioden entwickelt oder willst du entwickeln?
    Und was ist wirklich für dich wichtig?
  • Welche Praktiken werden dafür wichtig sein?
  • Was ist wichtig von dem, was dir von Außen auferlegt wird?
  • Und was von dem, was du dir Selbst auferlegt hast, ist wirklich wichtig?
  • Was könnte von all dem, was du aufgeschrieben hast oder auch noch nicht abgefragt wurde, ganz besonders wichtig sein? Was möchtest du als ganz besonders WICHTIG für dich hervorheben?
  • Ist dir irgendetwas aufgefallen, bei all dem Nachdenken oder Schreiben, was noch wichtig für dich sein könnte?

Bei mir war es die Ruhe, nach der ich mich sehnte. Und ich konnte es mir 'Gott sei Dank' eingestehen, weil ich in meinem Leben schon mal erfahren habe, wie es sich auswirkt, wenn ich die Balance, das Gleichgewicht verliere.

Durch mein Burnout Ende 2016 (einige von euch wissen es) geht es nicht mehr so wie früher. Ich darf immer wieder lernen, dass ich langsam machen darf und eins nach dem anderen erledigen darf. Geduld war noch nie meine Stärke und es ist eine Kunst für mich, ruhig & gelassen zu bleiben, wenn meine kreativen Ideen sofort umgesetzt werden wollen. Als ich jung war, ging das noch alles - heute nicht mehr.

Es kommt also immer darauf an, durch welche Brille ich auf mich schauen möchte - liebevoll oder abwertend
Ich war ein MultiTasking-Genie und war sogar stolz drauf - heute weiß ich, dass es mir langfristig nicht gut getan hat. Wie will ich jetzt darauf schauen? Ärgere ich mich oder blicke ich liebevoll auf meine Lernaufgabe? Im liebevollen Annehmen liegt der Schlüssel schon verborgen und es ist gleichzeitig eine Kunst, dies tagtäglich zu tun. Das Leben zeigt uns oft, wo es weiter geht, wo es hin geht und wenn wir lernen darauf zu hören, können wir es auch WEISHEIT nennen.

Hast du dir die Zeit genommen, die Fragen mal durchzugehen?
Es lohnt sich so sehr, sich einfach nur hinzusetzen, den Gedanken freien Lauf zu lassen und sie auch zu Papier bringen. Manchmal können wir gerade an den Widerständen, die sich da aufbauen, erkennen, dass es genau dort lang geht.

Ein Versuch wäre es doch Wert! Mach es doch einfach JETZT
- schenke dir 10 Minuten Zeit für dich

Als Krönung (wir sind schließlich alle König/innen) koche dir gerne noch eine leckere Tasse Tee dazu und lege alle hinderlichen Gedanken, die dich davon abhalten wollen, wie einen Stift zur Seite. Einfach so und einfach JETZT.

Alles beginnt in unserem Kopf
und es ist so gut, wenn wir hier lernen, unsere Gedanken zu überprüfen und zu steuern. Du bist der Kapitän deines Schiffes und kannst immer wieder das Ruder übernehmen.

Was ist dein Fazit? Hast du für dich eine Erkenntnis gewonnen?
Ihr könnt mir gerne, wenn ihr Fragen habt, schreiben. Vielleicht bist du auf irgendetwas gestoßen, was dich nicht mehr loslässt oder dir ein AHA-Erlebnis schenkt. Austausch ist so wichtig und kann dir nochmal mehr Klarheit schenken. Ich freue mich auch sehr über Kommentare direkt hier.

Irgendwann ist das Leben hier auf der Erde erstmal beendet - für mich, für dich, für jeden Menschen
Und die Chancen herauszufinden, was für dich wirklich wichtig ist, was du gerne einmal tun möchtest & lassen möchtest, was du gerne erleben möchtest – all das damit dann auch.

Und da fällt mir doch gerade noch ein schönes BUCH ein, was ich mal als Hörbuch gehört habe. ‚ Das Leben ist zu kurz für später‘ Stell dir vor, du hast nur noch ein Jahr – ein Selbstversuch, der dein Leben verbessern wird /geschrieben von Alexandra Reinwarth. Lohnt sich zu lesen, wenn dich das Thema weiter interessiert.

Mit einem kleinen Zitat möchte ich heute abschließen

Achte liebevoll auf deine Energie.
Sie ist dein wichtigstes Gut.

In diesem Sinne & von Herzen

Bernadette



von Bernadette Fuchs-Buchholz 21. Mai 2021
So einfach und doch so schwer
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